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  • 2.7.2015

was fehlt ...

... das klassische Rezept

Alles dreht sich um ein Rezept. Beim Draufschauen sieht es, fertig zubereitet, aus wie Moppelkotze. Lecker ist sie aber dennoch: die Guacamole. Aber, aber, wohl nicht jede Guacamole. Jüngst hat die New York Times (NYT) ein besonderes Rezept als „radikale Veränderung“ der klassischen Guacamole angepriesen. Denn auf dieser sind Erbsen drauf. Krass. Selbst die Elite der US-Politik bezog zu dieser Umwälzung Stellung – mal aufgefordert, mal nicht. Als ein Redakteur der Online-Plattform IJReview Präsident Barack Obama auf Twitter fragte, was er denn von dem Rezept halte, antwortete er: „Bei allem Respekt für die NYT, aber Erbsen gehören nicht in die Guacamole. Zwiebeln, Knoblauch, Pfeffer. Klassisch.“ Ausbeute: 13.957 Retweets. Bloß keine Veränderungen bei alten Rezepten, vor allem keine radikalen. Kürzlich wurde wohl auch Jeb Bush in einem Fernsehinterview von dem Komiker Jimmy Fallon gefragt, ob er Erbsen in Guacamole mag, wie ein Buzzfeed-Redakteur auf Twitter einwirft. Darin verneinte auch er. Nun ließ auch Bush es sich nicht nehmen, dies noch einmal per Tweet zu bestätigen. Ausbeute: 451 Retweets. Na, na, na. Wollten da Journalisten kritische Stimmen zu traditionellen Denkmodellen rauskitzeln? Oder wollen politische Journalisten ein neues Comedy-Format auf die Beine stellen? Und: Was würde die Kanzlerin dazu sagen? Vielleicht: „Die Guacamole an sich ist für mich Neuland“. (taz/agr)