was fehlt ...: ... ein Verbrechen
Man könnte denken, im sonnigen Australien sind die Menschen viel entspannter als in Europa. Auf die Polizeichefs in Down Under trifft das wohl nicht zu. Während zwei Wiener Polizisten für ein Youtube-Video, in dem sie während der Arbeitszeit den Song „Atemlos“ von Helene Fischer singen, gefeiert werden, bekommen ihre australischen Kollegen wegen eines Scherzes mit der britischen Sängerin Lily Allen eins auf die Kappe.
Am Sonntag landete Allen auf dem Flughafen von Coolangatta im australischen Bundesstaat Queensland. Abends trat sie beim „Splendour in the Grass“-Festival in Byron Bay auf. Zuvor wollte sie sich einen kleinen Scherz mit ihren 4,8 Millionen Twitter-Followern erlauben und überredete zwei Polizisten kurzerhand dazu, sie in Handschnellen zu legen. Auf dem entsprechenden Foto, das sie anschließend - unter dem Hashtag #uhoh - postete, sieht man die Sängerin auf Knien, die Hände auf dem Rücken. Hinter ihr steht einer der beiden Polizeibeamten und hält sie fest.
Der Tweet hatte schon nach kurzer Zeit Tausende Likes und Retweets. Die Vorgesetzten der beiden Ordnungshüter fanden die Aktion allerdings gar nicht witzig. Ein Polizeisprecher teilte nun mit, dass der Fall intern untersucht werde und bestätigte, dass Allen kein Verbrechen begangen habe, sondern ihr die Handschellen auf ihren Wunsch hin angelegt wurden. Die Polizisten hätten sich einfach von der Situation mitreißen lassen. Dabei seien aber polizeiliche Standards verletzt worden.
Und Lily Allen? Der ist die ganze Sache nun anscheinend peinlich. Das Foto hat sie von ihrer Twitter-Wall gelöscht. Ein Recht auf Vergessen besteht damit aber nicht. Der Sydney Morning Herald zeigt weiterhin den simulierten Polizeigewahrsam. (and)
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