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was fehlt ...... die Wikileaks-Lizenz

Das Blog getdigital.de darf keine Wikileaks-Shirts mehr verkaufen. Seit vielen Jahren vertrieben die Macher der Seite, Philipp Stern und Florian Schatz, nach eigenen Angaben Shirts mit dem Wikileaks-Logo und dem Konterfei von Julian Assange für rund 15 Euro. Fünf Euro davon seien an die Wau Holland Stiftung gespendet worden, die das Geld wiederum an Wikileaks weitergibt. In den vergangenen Jahren insgesamt 7.500 Euro.

Jetzt jedoch hat die Bavaria Media Unterlassungspost gesendet. Diese vertritt die Markenrechte von Wikileaks und kopieren darf das Logo nur, wer eine Lizenz hat. „Nett geht anders“, schreiben die Macher des Blogs, „schließlich kämpfen wir doch eigentlich für die gleiche Sache und wir haben ganz offensichtlich die T-Shirts nicht im Angebot, um damit Gewinn zu machen“. Die Anfrage nach dem Verkauf einer Lizenz für den Shirtdruck verweigerte Bavaria Media zunächst, wie aus den E-Mail-Screenshots auf der Seite hervorgeht.

Denn der Plan der Bavaria Media und ihrem Lizenzunternehmen Sonor ist Merchandising im ganz großen Stil. Das kündigten sie in einer Pressemitteilung im Sommer an: „Handyschalen, Hoodies, T-Shirts, Jacken, Sonnenbrillen, Uhren, Schreibwaren, Messenger Bags etc. Hier wird Bavaria Sonor sowohl etablierte Unternehmen ansprechen als auch kleinere Szene-Labels. Gegenstand der Lizenz sind Logo und Wortmarke von WikiLeaks sowie eine Reihe realer und künstlerisch verfremdeter Bilder von Julian Assange.“

Nach der Veröffentlichung des Mailverkehrs auf getdigital.de und weiteren Blogs entschuldigte sich Bavaria Media. Eine Lizenz gibt es vorerst trotzdem nicht. Bavaria Media „bietet uns an“, heißt es in einer neuen Erklärung der Seite, „in einem Monat noch einmal zu schauen, inwiefern wir doch eine Lizenz erwerben oder anderweitig zusammenarbeiten können“. (sb)

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