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vorlauf konzert Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Das ist wieder so ein Rock-’n’-Roll-Freitag. Da passiert was, heute. Am besten lässt man sich gleich vierteilen und wirft die Brocken den Konzerten hin. Dass dann einer rumgekickt wird von der Anorak-lässigen Melancholie, zu der man gern Hamburger Schulung sagen würde, wenn der allgemeine Musikrat den Begriff nicht auf den Index gesetzt hätte. Berliner Schule sowieso. Auch wenn Delbo Berliner sind und eben was von dem Gitarrenexistenzialismus wissen, schön mit Pop durchsetzt. Gesungen wird in Deutsch, im Roten Salon (22.30 Uhr). Das ist auch die Liedsprache von Tom Liwa, mehr als ehrenwertes Vorprogramm zu Low im Kesselhaus (21 Uhr), die großen Langsamen aus Duluth/Minnesota. Mit in die Stille getröpfelte Gitarren, fast so erhaben wie die von Richard Thompson, und behutsam gebauten Melodien, die hymnisch die Nachhaltigkeit gegen schnellen Pop-Verzehr predigen. Eine schöne Stimme von der Americana-Kirchenbank, und von da aus ist’s nur ein Katzensprung nach Kanada, das seine Asse gern in Berlin ausspielt: Gonzales, Peaches und auch Taylor Savvy, dem Glamour nicht fremd ist und den die Dorfdisco mal in die nette Lücke zwischen Richard Clayderman und Alice Cooper zwängte. Dazu bereisen im Zentral (22 Uhr) King Midas die psychedelische Moderne Norwegens. Der letzte Brocken aber gehört dem Cowboy Kollektiv TM im San Remo Upflamör (21.30 Uhr), das vollkommen zu Recht „Beggars Banquet“ als beste der Stones-Platten schätzt und vorgetäuschte Blues- und Hillbilly-Standards ins Deutsche transponiert. Wie schon Johnny Cash fragte: Wo ist zu Hause, Mama? Zuvor macht Markus von Schwerin den Country-Einschlag beim jungen Neil Diamond fest. Das alles heute. Der Rest ist Ruhe.

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