verpasst? : Heißer Stein
„Pompeji – Der letzte Tag“, Sonntag, 21.45 Uhr, ARD
Es ist nicht immer ratsam, bei einem historischen Ereignis zugegen zu sein. Von dem Vorteil, am 24. August im Jahr 79 n. Chr. fern von Pompeji gewesen zu sein, konnte man sich Sonntagabend vergewissern. Denn dort, wo sonst die noch urlaubende Sabine Christiansen talkt, gab es eine andere Katastrophe:
Während vor der heimischen Stube leise der Schnee rieselte, fielen in der BBC-NDR-Koproduktion Millionen von Bimssteinen auf die Bewohner Pompejis nieder. Der Vesuv war ausgebrochen und ließ als Folge einer 15 Kilometer hohen Wolke unfassbare Mengen an heißen Steinen regnen. Dem einstürzenden Schlot folgten Hitze- und Gesteinswellen, die die Bewohnern verglühen ließen, ihr Hirn aufkochen und explodieren oder am Kohlenmonoxid verrecken. Den konservierten Toten ist noch heute die Erwartung des Ereignisses abzulesen. Wie puschelig und behaglich wir Mitteleuropäer es doch haben, ist eine Erkenntnis. Wie lehrreich ein verkitschtes, computeranimiertes Dokudrama sein kann, eine andere.
SILKE BURMESTER