verboten:
Guten Tag,
meine Damen und Herren!
Er war ein großer Kulturkämpfer. Ein Streiter für das, was er als die „christlich-abendländische Gesellschaft“ bedroht sah. Dafür kämpfte er. Mit Leidenschaft. Ohne Kompromiss.
Es ist Ausdruck seiner – manchem zerrissen erscheinenden – Lebenseinsicht, dass er die beklemmenden Themen wie Zölibat („Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben“), Alkoholmissbrauch („Sieben Fässer Wein“) oder Ehebruch („Manchmal möchte ich schon mit dir ...“) nicht nur ansprach. Nein: Er schrie, auch mit befremdenden rhetorischen Mitteln („Dam-dada-Santa Maria“) den sichtbaren, symbolhaften Konflikt heraus – selbst gegenüber einer Lebenspartnerin („Matratze von Sylt“). Auch in den Augen sich ihm verbunden fühlender Verteidiger des Guten und Wahren war so was dann doch nicht die natürliche Konsequenz seines ultimativen Postulats („Dich zu lieben“).
Aber sei’s drum. Verneigen wir uns heute noch einmal vor dem Waisenkind, das 64-mal in der ZDF-Hitparade auftrat und sie dabei 5-mal gewann.
Jetzt hat er einen Schnupfen.
Gute Besserung, Roland Kaiser.
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