verboten:
Guten Tag, The Observer!
Als Konsequenz aus den traurigen Erlebnissen der letzten Woche hat sich verboten entschlossen, umgehend einen Monsignore-Ramstetter-Preis zu verleihen. Für Journalismus, der mit den Grundsätzen der Pietät, der leitenden Moralisten von Gruner + Jahr sowie der Freunde von Kohl vereinbar ist.
Nachdem der naheliegendste Kandidat (Stern) den Preis knapp verpasst hat, testen wir heute Sie, lieber Observer. Als englische Qualitätssonntagszeitung werben Sie schließlich mit dem Slogan „Genauigkeit und gute Schreibe“.
Mal sehen: Sie schreiben in Ihrer aktuellen Ausgabe („War es Krankheit oder Zweifel über den sie vernachlässigenden, häufig abwesenden Ehemann?“):
„Es war normal für die Organisatoren von Kanzlerreisen, ein Zimmer zu buchen für ‚Mr. Kohl und Ms. Weber‘, während Frau Kohl ein paar Türen weiter den Korridor runter wohnte.“
„Viele Leute glauben, dass sie (Hannelore) auch ihre eigene Affären gehabt hat mit einem prominenten Geschäftsmann und einem Doktor.“
Vielleicht muss verboten den Preis doch selbst übernehmen.
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