unterm strich :
PR um RAF-Film: Nach Berichterstattungsverbot und Presseboykott folgt nun Teil zwei der Farce um Eichingers RAF-Film: Uli Edel, Regisseur vom „Baader-Meinhof-Komplex“, brüstete sich wenige Tage vor dem offiziellen Filmstart mit dem Erfolg eigener Recherchen zu den ewig offenen Fragen der RAF-Geschichte. Dem Magazin Focus sagte er: „Neben Klatsch, etwa wer in der RAF mit wem schlief oder wie viele Millionen sie wirklich aus den Banken geholt hatten, erfuhr ich auch, wie die Massaker genau abliefen oder was die Staatsanwaltschaft nach 30 Jahren nicht klären konnte, etwa wer Schleyer wirklich erschossen hatte.“ Seine Informanten hätten – gegen gewisse Geldsummen – bereitwillig Auskunft gegeben, so Edel. Einige hätten sich gar als Berater am Set angeboten und gedroht, sie würden bei Ablehnung in den Medien verbreiten, dass der Film „totaler Quatsch“ sei. Dieses Risiko ging Edel ein. Dass sich Filmemacher gerne mal in die große Politik einmischen, hat in den USA Tradition. Warum also kein Regisseur als Hilfsermittler? Man hätte die Ergebnisse im Film allerdings nicht verwenden können, so Uli Edel weiter, weil es ja nur Interviews und keine Beweise gebe. Die Bundesanwaltschaft äußerte sich nicht zu Edels Aussagen.