unterm strich :
Und wieder geht es um die RAF-Ausstellung in den Kunst-Werken in Berlin. Die Ausstellung muss ohne Bundesmittel realisiert werden. Die Kunst-Werke Berlin selbst zogen gestern ihren Antrag beim Hauptstadtkulturfonds zur finanziellen Förderung der Dokumentationsschau zur Geschichte der terroristischen „Rote Armee Fraktion“ zurück. Die Ausstellung soll wie geplant im Winter 2004/2005 gezeigt werden, sagte der Leiter der Kunst-Werke, Klaus Biesenbach, der dpa.
Gestern sollte ursprünglich der vom Bund finanzierte Hauptstadtkulturfonds über einen erneuten Antrag zur RAF-Ausstellung entscheiden. Erste Pläne waren auf Protest von Angehörigen der RAF-Opfer und von Politikern gestoßen, die die Gefahr einer Mystifizierung der RAF befürchteten.
Kulturstaatsministerin Christina Weiss hatte daraufhin den zunächst vom Hauptstadtkulturfonds bewilligten Zuschuss in Höhe von 100.000 Euro wieder zurückgefordert und die Kunst-Werke zu einem modifizierten Antrag aufgefordert. Der erste Antrag, für den der Zuschuss gegolten habe, sei hinfällig.
Biesenbach begründete seine jetzige Entscheidung mit dem „politischen Gerangel“ um die Ausstellung. „Das lässt darauf schließen, dass dieses Projekt auch in seinem weiteren Verlauf nicht sachlich an seinen Inhalten gemessen wird, sondern zum politischen Spielball verkommt.“
Der Limburger Bischof Franz Kamphaus ist gestern in Frankfurt mit dem Ignatz-Bubis-Preis 2004 für Verständigung ausgezeichnet worden. Nach der Begründung des für den mit 50.000 Euro dotierten Preis zuständigen Kuratoriums ist der Bischof als Mann des Ausgleichs bekannt geworden. Erster Preisträger war 2001 Bundestagspräsident Wolfgang Thierse.