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Archiv-Artikel

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Mit rund 500 Ausstellern aus 30 Ländern wird heute in Havanna die XIV. Internationale Buchmesse eröffnet. Sie gilt als eine der bedeutendsten Lateinamerikas. Schwerpunktland ist in diesem Jahr Brasilien. Das südamerikanische Land präsentiert sich in Havanna mit rund 150 Verlagen, einer Delegation von 80 Schriftstellern sowie Kulturminister Gilberto Gil. In „Literarischen Begegnungen“ während der Messe, die bis zum 13. Februar dauert, soll auch dem Roman „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes eine besondere Rolle zukommen; der Anlass hierfür ist der 400. Jahrestag der Erstveröffentlichung.

Im vorigen Jahr wurde die Buchmesse von den politischen Spannungen zwischen Kuba und Europa beeinträchtigt. Deutschland war 2004 zwar Schwerpunktland, doch sagte die Bundesregierung ihre Teilnahme ab, weil sie damit gegen die Verurteilung von 75 Dissidenten zu drakonischen Haftstrafen protestierte. In diesem Jahr verwehrten die Veranstalter dem in Puerto Rico ansässigen Verlag Plaza Mayor die Teilnahme, der von einer Tochter des Oppositionellen Eloy Gutiérrez Menoyo geführt wird.

Nach dem Verbot der umstrittenen Inszenierung von Gerhart Hauptmanns „Die Weber“ wegen umfangreicher Textänderungen bringt das Staatsschauspiel Dresden das Stück nun als Bearbeitung auf die Bühne. „Die Dresdner Weber“ sollen nach einer Mitteilung des Theaters vom Mittwoch erstmals am 14. Februar im Schauspielhaus zu sehen sein. Über Details machte die Intendanz noch keine Angaben. Das Landgericht Berlin bestätigte im Januar eine einstweilige Verfügung gegen die Dresdner „Weber“-Inszenierung; erlassen wurde sie auf Betreiben des in Berlin ansässigen Verlags Felix Bloch Erben. Nach Ansicht der Richter waren die von dem Regisseur Volker Lösch eingefügten Ergänzungen zum Urtext nicht vertragsgemäß genehmigt. Der Verlag kündigte seine Bereitschaft an, bei Verzicht auf den Namen Hauptmann in Verbindung mit der Dresdner Inszenierung auf weitere rechtliche Schritte zu verzichten und keinen Tantiemenausfall geltend zu machen.

Der Maler Gerhard Richter schenkt dem Kölner Dom ein von ihm gestaltetes großes Glasfensterbild. Die Dombauverwaltung teilte gestern mit, die Gestaltung des im Zweiten Weltkrieg zerstörten 100 Quadratmeter großen Fensters im Südquerhaus werde an den 72-jährigen Künstler vergeben. Richter legt demnächst den endgültigen Entwurf vor und arbeitet mit der Glaswerkstatt der Dombauhütte an der Umsetzung. Es soll eine in Quadrate aufgelöste Farbfläche mit mehr als 80 Tönen entstehen.