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Studie zur Sprach­förderung für geflüchtete Kinder

Schulpflichtige Flüchtlingskinder warteten oft deutlich länger als ein halbes Jahr auf ihre Einschulung und hätten in dieser Zeit keinen Kontakt zu deutschsprachigen Mitschüler:innen. In Vorbereitungsklassen gelinge es offenbar nicht ausreichend, Anfangsunterschiede beim Sprachniveau auszugleichen. Das geht aus einer Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hervor, in der sie Daten von mehr als 1.000 Jugendlichen auswerteten. Junge Geflüchtete lernen am besten Deutsch, wenn sie möglichst schnell in eine Regelklasse kommen und nicht zunächst eine sogenannte Willkommensklasse besuchen. „Wir haben festgestellt, dass ehemalige Schülerinnen und Schüler von Willkommensklassen auch Jahre später noch geringere Sprachkenntnisse haben“, erklärte Oliver Winkler vom Institut für Soziologie. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass Sprachkenntnisse auch vom Asylstatus abhängen. Geflüchtete, die mit dem Risiko lebten, abgeschoben zu werden, haben demnach schlechtere Deutschkenntnisse. Wer nicht wisse, ob er bleiben dürfe, investiere womöglich weniger in seine Deutschkompetenzen.

Kulturausschuss kritisiert Wolfram Weimer

Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Bundestag, der Grünen-Politiker Sven Lehmann, zieht eine kritische Bilanz der ersten 100 Tage von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer. „Kulturstaatsminister Weimer war in seinen ersten 100 Tagen im Amt medial sehr präsent, leider aber meistens als Kulturkämpfer und deutlich zu wenig als Anwalt der Kulturschaffenden“, sagte Lehmann. Des Weiteren kritisierte er Weimers Prioritäten im Haushaltsentwurf 2026 und warf ihm vor, die kulturelle Vielfalt sowie Impulse für mehr Nachhaltigkeit zu schwächen. Dazu gehört auch der Abbau des erfolgreichen Kulturpasses.

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