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unterm strich

Eine Petition fordert, die Echtheit eines Rubens-Gemäldes erneut öffentlich zu klären. 1980 erwarb die National Gallery London für 2,5 Millionen Pfund das Gemälde „Samson und Dalila“, vermutlich angefertigt vom Barockmaler Peter Paul Rubens – Zweifel an der Echtheit bestehen seitdem. Kri­ti­ke­r*in­nen verweisen darauf, dass die originale Tafel abgehobelt und auf eine moderne Tischlerplatte montiert wurde. Dadurch könnten wichtige Hinweise auf die Entstehungszeit verloren gegangen sein. Auch eine KI-Analyse bescheinige dem Bild nur eine 9-prozentige Übereinstimmung mit Rubens’ authentischem Werk. Bereits 1997 hatte das Museum eine öffentliche Debatte zur Echtheit versprochen, diese jedoch nie umgesetzt. Jetzt fordern internationale Kunst­his­to­ri­ke­r*in­nen und Kri­ti­ke­r*in­nen die National Gallery auf, ihr Versprechen nun auch einzulösen.

Deutsche Museen einigen sich endgültig mit den Hohenzollern. Damit endet der langjährige Streit um die umstrittenen Eigentumsverhältnisse an mehreren tausend Kunstobjekten. Nachdem die anderen Stiftungsräte bereits einer Einigung zugestimmt hatten, schloss sich nun auch das Deutsche Historische Museum an. Die Kunstwerke sollen überwiegend in die gemeinnützige Stiftung Hohenzollernscher Kunstbesitz übergehen (wochentaz vom 17. 5.). Kulturstaatsminister Wolfram Weimer spricht von einem historischen Erfolg: „Nach hundert Jahren haben wir einen Streit aus der Zeit des Übergangs von der Monarchie zur Republik im besten Einvernehmen beendet.“ Hohenzollern-Prinz Georg Friedrich von Preußen nennt die gefundene Lösung „eine hervorragende Basis für eine neue Partnerschaft zwischen den staatlichen Kulturstiftungen und meiner Familie“.

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