unterm strich:
Der österreichische Pianist Alfred Brendel ist tot. Er galt als einer der größten Pianisten des 20. Jahrhunderts und wurde mit seinen Interpretationen von Haydn, Mozart, Beethoven und Schubert weltberühmt. Expert*innen sind sich einig: Besonders Beethovens Werke interpretierte kaum jemand so meisterhaft wie er. Brendel war der erste Pianist, der Beethovens Werke vollständig aufnahm. Zugleich verhalf er mit seinem Repertoire vielen Komponisten zu größerer Präsenz im Konzertbetrieb und beim Publikum. Für ihn selbst war Schuberts Musik „die am unmittelbarsten berührende“ – die Gesamtheit seiner Lieder sei „einer der Gipfel der Musik“. Im Jahr 2008 verabschiedete sich Brendel vom Konzertpodium, blieb der Welt aber als Autor erhalten. In seinem Buch „Nach dem Schlussakkord“ entschuldigte er sich augenzwinkernd bei den Komponisten „für alles, was ich ihnen angetan habe“. Mit scharfem Verstand und feinem Humor verfasste er daneben auch skurril-groteske Gedichte, in denen Musik und das Klavier – natürlich – eine zentrale Rolle spielten.
Wolfram Weimer warnt vor einer Gefährdung der Freiheit. Als Gastredner beim Landesparteitag der Berliner CDU mahnte der Kulturstaatsminister davor, neben Gefahren für die Sicherheit nicht die für die Freiheit zu übersehen. Gründe dafür seien politischer Extremismus, radikalisierte Milieus, ausländische Geheimdienste, aber auch die „Cancel Culture“, die vorgeben wolle, was Menschen denken und sagen sollen. Es sei nun Aufgabe der Mitte, sich diesen Tendenzen entgegenzustellen. Auch international zeichne sich eine bedenkliche Entwicklung ab: Die vier größten Weltmächte – China, Russland, Indien und die USA – seien allesamt auf einem Weg, die Freiheit tendenziell weiter einzuschränken.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen