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Archiv-Artikel

unterm strich

Der Intendant des Berliner Ensembles, Claus Peymann, bringt sich mal wieder ins Gespräch: Bis spätestens Juli wolle er über seinen weiteren Verbleib in Berlin entscheiden, gab er nun bekannt, bis dahin darf sich die Hauptstadtpresse dann in Spekulationen ergehen. Peymanns jetziger Vertrag läuft bis zum Sommer 2007, aber sicher würde sich Peymann gern zum Weitermachen bitten lassen. Von möglichen neuen politischen Konstellationen mache er seine Entscheidung aber nicht abhängig, stellt er schon mal klar. Nur eines sei sicher: Ans Wiener Burgtheater zurückzukehren, wie ihn Regisseur Peter Zadek gebeten habe, komme für ihn jedoch nicht in Frage: Die Bitte sei für ihn zwar „sehr schmeichelhaft“. Die Wiener Zeit sei die erfolgreichste und glücklichste Zeit meines Lebens gewesen, so Peymann, aber es gebe auch das Motto „They never come back“. Vor allem unter den jetzigen politischen Konstellationen „mit Herren, die ich auf den Tod nicht leiden kann“, müsse er sich das Burgtheater nicht noch einmal antun, so Peymann: Da sei Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit „ein Titan“ dagegen, und PDS-Kultursenator Thomas Flierl werde „zum Halbgott“.

Das Berliner Ensemble läuft fantastisch, die Besucherzahlen sprechen ihre eigene Sprache“, zeigt sich Peymann selbstbewusst. Vor Vertragsverhandlungen stellt er schon mal klar: „Ich habe immer aus der Position der Stärke heraus operiert. Wenn es mir nicht gepasst hat, bin ich gegangen. Ich lasse mich nicht rausschmeißen.“ Falls er seinen Vertrag nicht verlängere, habe er „mehrere Optionen“. Man habe ihm ja auch schon zweimal das Deutsche Theater in Berlin angeboten, gab Peymann preis, aber er habe nach der Wiener Burg einfach kein großes Theaterhaus mehr leiten wollen.