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Archiv-Artikel

unterm strich

Die Jury der Deutschen Filmakademie hat entschieden: Reinhard Hauff wird bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises am 8. Juli 2005 den Ehrenpreis erhalten. Bekannt wurde er durch das RAF-Drama „Stammheim“ (1985) und die Musical-Verfilmung „Linie 1“ (1987). Die Filmakademie hatte den Regisseur, Produzenten und emeritierten Direktor der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin vorgeschlagen, um seine herausragenden Verdienste um den deutschen Film zu würdigen. Günter Rohrbach, Filmakademie-Präsident und Jurymitglied: „Die Jury hat in Sonderheit die Tatsache gewürdigt, dass sich Reinhard Hauff auf dem Höhepunkt seiner Karriere entschlossen hat, den Regisseursberuf aufzugeben und sich mit aller Kraft und Leidenschaft der Ausbildung junger Filmstudenten zu widmen.“ Diese bedankten sich nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden mit einem Transparent: „Danke, Reinhard Hauff!“

Zur Eröffnung des größten internationalen Theaterfestivals „Theater der Welt“ haben Theatermacher aus aller Welt in Stuttgart die Erhaltung der kulturellen Vielfalt gefordert. Entgegen der Gesetze des freien Marktes und der Globalisierung müsse die weltweite Vielfalt erhalten bleiben, sagte der Präsident des Weltverbands des Internationalen Theaterinstituts und Intendant des Wiesbadener Staatstheaters, Manfred Beilharz. Bis zum 10. Juli werden beim Festival, in dessen Rahmen mehr als 30 Produktionen aus knapp 20 Ländern gezeigt werden, aber auch ein „Bürostuhlrennen“ stattfindet, mehrere zehntausend Gäste erwartet.

Zurück zu Dogma: Lars von Trier schiebt den dritten Teil seiner mit „Dogville“ und „Manderlay“ begonnenen USA-Trilogie auf, um vorher einen neuen Dogma-Film zu machen. Wie seine Produzentin in der Zeitung Politiken ankündigte, will von Trier Anfang 2006 ausschließlich mit dänischen Schauspielern einen Film unter dem Titel „Chef für alles“ in Kopenhagen drehen. Darin sollen die zehn 1995 für das Dogma-Manifest entwickelten „Keuschheitsgelübde“ streng eingehalten werden. Sie schreiben unter anderem vor, ausschließlich an Originalschauplätzen zu drehen und auf künstliches Licht sowie Musikuntermalung zu verzichten. Frühester Drehbeginn für den dritten Teil der USA-Trilogie wäre also Anfang 2007.

Zu guter Letzt ein Geburtstagskind: Happy Birthday, deutsches Taschenbuch! Vor genau 55 Jahren nämlich brachte der Hamburger Rowohlt Verlag dank preiswertem Rotationsdruck die erste Taschenbuchreihe auf den Markt. Erster Titel: Falladas Roman „Kleiner Mann – was nun?“ Na, was wohl: lesen!