unterm strich:
Am kommenden Dienstag will das Bremer Übersee-Museum acht menschliche Schädel aus seiner Sammlung an Ureinwohner der Südsee-Inselgruppe Hawaii zurückgeben. In einer feierlichen Zeremonie in der Ozeanien-Ausstellung des Museums wird eine Delegation der Hui Iwi Kuamo’o die Schädel übernehmen. Das hat der Bremer Senat beschlossen. Bereits im August 2019 war der US-Bundesstaat Hawaii an das Übersee-Museum mit der Bitte um Rückgabe herangetreten. Daraufhin wurde die Herkunft der Schädel mit Unterstützung des Senators für Kultur und des Deutschen Zentrums für Kulturgutverluste umfassend erforscht.
Bei den meisten Überresten konnte ermittelt werden, wie und wann sie in das Museum gekommen sind. Zwar seien rechtliche Ansprüche auf Rückgabe verjährt, ein Verbleib in der Sammlung erscheine aber aus rechtsethischen Gründen „eindeutig unangemessen“, hieß es. Die Herausgabe sei „eine freiwillige Entscheidung der Freien Hansestadt Bremen im Rahmen anerkannter ethischer Bewertungen derartiger Rückgabeersuchen“. Grundlage dafür sind Eckpunkte, die Bund, Länder und kommunale Spitzenverbände 2019 mit Blick auf die Rückführung von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten, insbesondere von menschlichen Überresten, in die Herkunftsstaaten und Herkunftsgesellschaften formuliert haben.
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