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Der Börsengang des Musikstreaming-Anbieters Spotify ist allem Anschein nach geglückt. Die Aktie stand einen Tag nach dem Start am Dienstag bei 149 Dollar, also deutlich über den prognostizierten 132 Dollar. Spotify ist damit 30 Milliarden Dollar wert, und die bisherigen privaten Investoren haben nun Geld ohne Ende. Das schwedische Unternehmen ist mit einem geschätzten weltweiten Marktanteil von 40 Prozent der dominante Player unter den Streaming-Anbietern. Ob sich der Börsengang positiv auf die Entlohnung der Künstlerinnen auswirken wird, muss sich noch zeigen. Zuletzt verdienten die pro Play nur beschämende 0,0038 Dollar. Mit anderen Worten: Wird ein Lied eine Million Mal gespielt, bedeutet das für die Künstlerin im besten Fall knapp 4.000 Dollar.

In einem neuen Interview hat Musikproduzent Steve Albini Aufregendes aus seiner langen Karriere erzählt: So habe der Musiker Ty Segall einmal für die Kunst eine Toilette in die Luft gejagt. Ein Stück der Toilette habe ihn doch im Auge getroffen, sagt der Interviewer. „Ich kann mich nicht genau erinnern“, sagt Albini darauf. „Wahrscheinlich schon.“ Er erzählt auch von Nirvana, deren Album „In Utero“ er produzierte. „Eine Sache, die die Band damals gerne machte, war Alkohol auf etwas zu gießen, und es dann anzuzünden. Es gibt einen Haufen Fotos von einem brennenden Dave Grohl.“ An einem Punkt imitiert Albini den Beatles-Produzenten George Martin. Er sagt mit britischem Akzent: „Hello, I’m George Martin“, und schaut dabei ein paar Zentimeter an seinem Gesprächspartner vorbei.

Der mexikanische Regisseur Guillermo del Toro, dessen „The Shape of Water“ bei der diesjährigen Oscar-Verleihung mit den Preisen für den besten Film und die beste Regie ausgezeichnet wurde, wird von nun an exklusiv mit dem Filmstudio Fox Searchlight zusammenarbeiten, einem auf Arthouse-Kino spezialisierten Tochterunternehmen von 20th Century Fox. Del Toro, für eine exzentrische Verbindung von Genrekino, magischem Realismus und alter Hollywood-Dramatik bekannt, soll für alle weiteren Projekte bei voller kreativer Freiheit großzügige finanzielle Unterstützung erhalten.

Im Abstellraum des kleinen Hoyt-Sherman-Place-Museums in Iowa wurde ein verschollen geglaubtes Gemälde wiederentdeckt. Das im späten 16. Jahrhundert entstandene Bild „Apollo und Venus“ des niederländischen Malers Otto van Veen, dessen Wert auf bis zu 11 Millionen Dollar geschätzt wird, soll nach ausgiebiger Restauration dauerhaft dort ausgestellt werden.

Eine traurige Meldung zum Schluss: Der DJ und Produzent Daso, vor allem für seine Veröffentlichungen auf dem Kölner Label My Best Friend bekannt, ist am Montag in Berlin infolge einer Krebserkrankung 37-jährig gestorben. Daso hatte die deutsche Techno-Szene der späten Nullerjahre entscheidend geprägt.

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