unterm strich

Am Donnerstag haben wir ihn in unserem Artikel über das Rotterdamer Filmfestival noch über den grünen Klee gelobt, nun hat er tatsächlich den Tiger Award bekommen: „Walking On The Wild Side“ (oder „Lai Xiao Zi“) von Han Jie, dem – wie Susanne Messmer schrieb – wichtigsten Filmemacher der „so genannten sechsten Generation“. Das hört sich toll an, die Helden ziehen mordend und brandschatzend durch die Gegend und tollschocken alles, was ihnen über den Weg läuft, weil sie die Schnauze voll haben. Die anderen zwei Tiger Awards gingen an „The Dog Pound“ („La Perrera“) von Manuel Nieto Zas und „Old Joy“ von Kelly Reichardt.

Das Deutsche Historische Museum in Berlin ist von der Forderung nach Rückgabe ihrer 3.500 Exponate umfassenden Plakatsammlung Sachs überrascht worden. Der US-Amerikaner Peter Sachs erhebt als Sohn des 1974 in New York gestorbenen jüdischen Eigentümers der wertvollen Sammlung über einen Anwalt jetzt Anspruch auf Rückgabe, obwohl laut Museum bereits Ende der Fünfzigerjahre eine Entschädigung in Höhe von 225.000 Mark gezahlt worden ist, die vom damaligen Eigentümer akzeptiert worden sei. Allerdings war er seinerzeit vom Kriegsverlust der Sammlung mit Werken von Künstlern wie Max Klinger, Käthe Kollwitz und Max Slevogt ausgegangen.