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Archiv-Artikel

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Ein Geburtstag ist zu feiern: der eines der einflussreichsten deutschen Architekten, eines der bedeutendsten Baumeister weltweit – seit über einem halben Jahrhundert im Geschäft. Der 80. Geburtstag des Kölner Stararchitekten Oswald Mathias Ungers. Sein Leben werde auch im neuen Jahrzehnt aussehen „wie immer“, sagt er. Er arbeite jeden Tag. Derzeit beschäftigt er sich hauptsächlich mit zwei aktuellen Projekten, den Plänen zur Sanierung des Pergamonmuseums in Berlin und der Eingangs-Gestaltung der römischen Kaiserthermen in Trier.

Ungers wurde für viele vor allem wegen seiner Liebe zur Geometrie – zum Quadrat, zum Würfel und Kreis – ein Begriff. Dafür muss der im In- und Ausland begehrte und vielfach ausgezeichnete Architekturprofessor aber auch Kritik einstecken: Kalt und monoton sei seine am rechten Winkel und dem Quadrat als immer wiederkehrendem Modul orientierte Arbeit, die oft die reine Ästhetik der Funktionalität vorziehe. Und so tritt die strenge Pracht seiner Bauten nicht als wirkliche Alternative zur architektonischen Hysterie von Frank Gehry und Nachahmern auf.