unterm strich:
Porto ist jetzt offiziell Kulturhauptstadt Europas. Die elfjährige Flötenspielerin Ines Pimenta eröffnete am Wochenende das kulturelle Jahr in Portugals zweitgrößter Stadt. Staatspräsident Jorge Sampaio durfte keine Eröffnungsrede halten, weil ihm am Tag vor der Präsidentenwahl öffentliche Äußerungen untersagt waren. Als Ehrengast nahm Königin Beatrix der Niederlande an den Feierlichkeiten teil. Die portugiesische Stadt kündigte für das Kulturjahr 500 Veranstaltungen an und investierte umgerechnet 400 Millionen Mark. Die Eröffnungsfeier wurde von Protesten überschattet. Ladenbesitzer demonstrierten gegen die Beeinträchtigungen durch die zahllosen Baustellen.
Die Berliner Festspiele wollen eine Brücke nach Osteuropa schlagen. „Wir leben 80 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt und haben keine Ahnung von unseren Nachbarn“, sagte der neue Festspielleiter Joachim Sartorius der dpa. Er werde in den kommenden Jahren vor allem der jungen Kunst aus Ländern wie Polen, Tschechien, Ungarn und Russland einen breiten Raum im Festspielprogramm einräumen.
Für das Jahr 2004 strebt Sartorius eine große Ausstellung „Berlin – Moskau“ in der Zeit von 1950 bis 2000 an. Im Mittelpunkt sollen dabei Themen wie Kunst im Kalten Krieg, die Dissidentenszene und die Entwicklung nach dem Mauerfall stehen. „Mit diesem Projekt kann Berlin auch internationale Aufmerksamkeit erwecken und sich eine dauerhaften Ostkompetenz verschaffen“, sagte Sartorius, der bis zu seinem Wechsel nach Berlin Geschäftsführer des Goethe-Instituts in München war. Vor einem Jahrzehnt war die Ausstellung „Berlin – Moskau/Moskau – Berlin 1900 – 1950“ mit großem Erfolg gezeigt worden. Vom neuen Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin erhofft sich Sartorius in den kommenden Jahren eine Erhöhung des Festspieletats von zurzeit 25 Millionen Mark. Zusätzliche Mittel sollen von der Wirtschaft kommen.
Nach dem Misserfolg ihrer neuesten CD „Forever“ haben die Spice Girls eine für dieses Jahr geplante Welttournee gestrichen. „Nein, es gibt keine Tournee in diesem Jahr. Vielleicht im nächsten. Wir konzentrieren uns auf unsere Solokarrieren“, zitierte das Londoner Boulevardblatt The Sun Spice Girl Emma Bunton. Bisher hatten die Mitglieder des Damenquartetts mehrfach öffentlich angekündigt, spätestens im Sommer werde eine neue große Tournee begonnen haben. Nach dem weltweiten Flop von „Forever“, die in Großbritannien nur auf Platz zwei der Hitparade kam, war bereits über ein Ende der Gruppe spekuliert worden.
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