unterm strich:
Frauen müssen doch draußen bleiben. Barcelonas exklusiver Kulturklub „Circulo del Liceo“ hat die Mitgliedschaft der 67-jährigen Operndiva Montserrat Caballé abgelehnt. Aufnahmeanträge von neun weiteren Frauen wurden auch zurückgewiesen. Drei Männer dagegen nahm der Klub problemlos auf. Der „Circulo del Liceo“ war 1847 als Förderverein des im gleichen Jahr eröffneten Opernhauses „Liceo“ gegründet worden. Erst im Januar war die Satzung geändert worden, nach der jetzt auch Frauen Mitglieder werden durften. Jeder Antrag benötigt jedoch nach wie vor eine Zweidrittelmehrheit der Mitgliederversammlung. Die eintrittswilligen Frauen kamen jedoch nur auf rund sechzig Prozent der Stimmen. Ein knapper Sieg des Patriarchismus also.
Flaneure Berlins, schaut auf diese Zwischenräume! Beim Gestaltungswettbewerb rund um die Museumsinsel im Herzen unserer Hauptstadt hat sich das Berliner Architektenteam Levin Monsigny in Zusammenarbeit mit der Lichtvision GmbH gegen 13 Mitbewerber durchgesetzt. Der Siegerentwurf überzeugte die Jury unter Vorsitz des Zürcher Landschaftsarchitekten Guido Hager durch seinen zeitgenössischen Umgang mit den historischen Vorgaben. Er beziehe sich auf die strenge Symmetrie der Alten Nationalgalerie und gliedere den Kolonnadenhof räumlich geschickt. Die übrigen „Zwischenräume“ werden unter anderem mit einem sandfarbenen Grundstein modern gestaltet.
Johnny Warangkula Tjupurrula ist tot. Der Aborigine starb am 12. Februar 75-jährig, verarmt und alkoholkrank in Papunya, einem kleinen Ort in der westlichen australischen Wüste. 1997 wurde eins seiner Gemälde, das er 1972 für 75 Dollar verkauft hatte, für 263.145 Dollar bei einer Auktion in Melbourne gehandelt: ein neuer Rekord für Aborigine-Kunst. Tjupurrulas Anfrage nach vier Prozent der Preissumme wurde sowohl vom Käufer wie vom Verkäufer abgelehnt.
Gerade haben sie die Wiederauffführung von Kubricks „2001“ überstanden, da sehen sich unsere Cineasten wieder stark gefordert: Beim diesjährigen Filmfestival in Cannes wird eine neue, erheblich erweitere Version von „Apocalypse Now“ gezeigt. Der Film wird 53 Minuten länger dauern als die schon 153 Minuten lange Originalfassung von 1979. Francis Ford Coppola sagte dazu, er habe nicht nur ursprünglich herausgeschnittene Szenen wieder eingefügt, sondern den Film über den Wahnsinn des Vietnamkrieges mit Originalmaterial völlig neu montiert. Der Ton wurde auch überarbeitet. Neue Doors-Songs sind aber nicht zu erwarten.
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