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unterm strich

Wim Wenders plant einen Imax-Film über Berlin. Imax-Filme sind die mit dem speziellen Panorama-Effekt. Dazu spielen sie an „außerordentlichen Schauplätzen“, sagte der 55-Jährige in der Magazinsendung „Punkt X“ des von Spiegel TV und Alexander Kluge ins Leben gerufenen Berliner Metropolenfernsehens (hey, hey, hey) „XXP“. Und dann meinte er doch glatt, Berlin sei einer davon. Da schweben wir gleich wieder über den Wolken von Berlin. Allerdings sei das aufwendige Projekt finanziell „noch nicht in trockenen Tüchern“, meinte der Regisseur.

Auch ein außerordentlicher Schauplatz: Deck eines Flugzeugträgers als Premierenkino. Mit rund 2.000 geladenen Gästen aus aller Welt hat der patriotische Kriegsfilm „Pearl Harbor“, eines der teuersten Projekte in der Geschichte Hollywoods, auf Hawaii seine offizielle Premiere erlebt. Auf einer überdimensionalen Leinwand an Deck eines Flugzeugträgers verfolgten die Premierengäste – unter ihnen die Rock-Sängerin Courtney Love und der frühere US-Verteidigungsminister William Cohen – die filmische Aufbereitung des japanischen Angriffs auf Pearl Harbor 1941.

Michael Bay (nie gehört, hat offensichtlich außer Werbe- und Videoclips noch nicht viel auf der Latte) baute noch eine melodramatische Liebesgeschichte ein, wohl in der Hoffnung, dass sich die Mädels den Film dann doch antun. Denn falls sie nicht kommen, kann er sich die Hoffnung, mehr einzuspielen als James Camerons „Titanic“, sonstwo hinschmieren. Mit fast 300 Millionen Mark verschlang „Pearl Harbor“ das größte Budget, das ein Filmstudio jemals bewilligt hat. Da darf die Party ruhig etwas größer ausfallen. Und ein gigantisches Feuerwerk haben.

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