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Genau: Zurück zu den Inhalten! Wehrt euch gegen das Dekorative! Scheißt auf Staatsknete! Lasst uns wieder diskutieren! Ähem, sorry. Aber: Ist doch wahr. Und die Theaterregisseurin Karin Beier vermisst auch die inhaltliche Auseinandersetzung – und zwar über die Ruhr-Triennale. Ihr fehle bisher jede Antwort auf die Frage: „Worum geht es eigentlich, und mit welchen inhaltlichen Gründen machen wir es?“, sagte Karin Beier bei einer Fernsehdiskusssion. Fragen wir uns auch gelegentlich. Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass die mit jährlich rund 20 Millionen Euro aus der Landeskasse finanzierte Triennale, die im Spätsommer beginnt, unter der Leitung Gerard Mortiers internationale künstlerische Spitzenleistungen in ehemaligen Industriebauten des Reviers bieten soll. Und dass der Landes-Kulturminister Michael Vesper (Grüne) meint, schon jetzt hätten die Planungen zur Triennale bewirkt, dass „die Kultur in der Lokomotive sitzt, die das Revier nach vorne bringt“. Ein so dämliches Bild haben wir selten gehört. Siehste, auch der Direktor des Kultursekretariates NRW, Dietmar N. Schmidt, zeigte sich „ein bisschen erschüttert, dass so wenig nach Inhalten gefragt wird“. Soll doch Vesper allein Eisenbahn spielen!

Unstrittiger diese Meldung: Die südafrikanische Sängerin Miriam Makeba erhält den mit 106.000 Euro dotierten Polar-Musikpreis. Der Preis wird Makeba aus Anlass ihres 70. Geburtstages heute verliehen. 1989 von Stig Anderson, einst Mitglied von Abba, gegründet, gilt der Polar-Musikpreis mittlerweile als einer der renommiertesten weltweit. Zu den bisherigen Preisträgern zählen Paul McCartney, Elton John, Bob Dylan und Karlheinz Stockhausen. Berühmt wurde Makeba durch ihre Lieder, die der südafrikanischen Xhosa-Tradition entstammten, vor allem aber durch den Millionenhit „Pata Pata“ (1967). Nach ihrer ersten großen Tournee durch die USA wurde der Musikerin die Rückkehr in ihre Heimat verweigert. Erst 1990 konnte sie nach Südafrika zurückkehren.

Zum Film: „Die fabelhafte Welt der Amélie“ erhielt bei der Vergabe des französischen Filmpreises „César“ am Samstag in Paris insgesamt vier Auszeichnungen: bester Film, beste Regie, beste Musik, bestes Dekor. Dennoch war die Stimmung etwas getrübt – der Streifen war anfänglich mit 13 Nominierungen ins Rennen gegangen. Chancen zur Stimmungsaufhellung bestehen: Der Film wird bei der Vergabe des „Oscar“ am 24. März um die Auszeichnung als bester ausländischer Film wetteifern. Den „César“ als bester ausländischer Film erhielt dagegen David Lynch für „Mulholland Drive“.

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