unterm strich:
Deutschland, einig Leseland: Leser, die sich an einer Abstimmung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels beteiligt haben, sollen das Kinderbuch „Harry Potter und der Feuerkelch“ zum Buch des Jahres gewählt haben. Auf Platz zwei kam Günter Grass’ Roman „Im Krebsgang“, gefolgt von „Baudolino“ von Umberto Eco.
Den Deutschen Bücherpreis, der in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben wird, kann man in neun regulären Kategorien und als Publikumspreis erhalten. Um den Gewinner des Publikumspreises zu ermitteln gaben etwa 15.000 Leser ihre Stimme bei Buchhandlungen, Zeitungen, Internet-Versandhändlern und auf der Bücherpreis-Internetseite ab. Neben Rowling steht auch schon Christa Wolf als Preisträgerin fest. Sie bekommt, wie Joanne Rowling, die vom Börsenverein, dem Freistaat Sachsen, der Stadt Leipzig und der Leipziger Messe initiierte Auszeichnung für ihr Lebenswerk am 21. März im Rahmen der Leipziger Buchmesse überreicht.
Die Umfrage zum Publikumspreis sei nicht repräsentativ gewesen, beeilte sich ein Sprecher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zu betonen. „Wir wissen natürlich ganz genau, dass das ein Ausschnitt ist.“ So seien etwa von Lesern der Bild-Zeitung die meisten Stimmen für Johann Wolfgang von Goethe abgegeben worden. Der Sprecher vermutet, dass die Leser von einem Begleittext beeinflusst worden seien, in dem Goethe genannt worden sei. Vielleicht hätte die Zeitung hinzufügen sollen, dass der Autor schon tot ist? Viele Stimmen habe auch ein Fachbuch über das Computerbetriebssystem Linux erhalten. Das wiederum können wir hier in der Redaktion sehr gut verstehen, plagen wir uns doch auch mit diesem Betriebssystem.
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