unterm strich:
Der Geschäftsführer des Deutschen Kuturrats, Olaf Zimmermann, so berichteten wir gestern unterm Strich, sieht den Staat schon als „allmächtigen Regenten“ der bundesdeutschen Kultureinrichtungen. Doch diese Bedenken, anlässlich der Umstrukturierungspläne für den Deutschen Musikrat geäußert, die Kulturstaatsministerin Christina Weiss im Kulturausschuss des Bundestages vorstellte, sollen gegenstandslos sein. Wie die Sprecherin von Christina Weiss unserer Zeitung mitteilte, geht es nicht um eine inhaltliche, sondern um die fiskalische Kontrolle, die der Bund als Vorsitz einer zu schaffenden Stiftung oder GmbH für die nationale Musikförderung ausüben soll. Die notwendige Umstrukturierung des Musikrates soll nicht dazu führen, dass der Staat weitere Aufgaben an sich ziehe, vielmehr geht es wohl darum, die schon immer anliegenden Aufgaben überhaupt wahrzunehmen.
Der Historiker Lutz Niethammer wurde gestern für seine „originelle und vielseitige“ Forschung über die Ruhrgebietsgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem mit 25.000 Euro dotierten Bochumer Historikerpreis ausgezeichnet. „Originell und vielseitig“ meint, dass Niethammer einer der Wegbereiter der Erforschung der Alltagsgeschichte durch mündliche Überlieferung – kurz: der oral history – in Deutschland ist. Einer der Schwerpunkte des 1939 in Stuttgart geborenen Wissenschaftlers, der 25 Jahre seines Berufslebens im Ruhrgebiet verbrachte, war dabei die Geschichte des Ruhrreviers. Unter seinen zahlreichen Studien zur Nationalsozialismus-, DDR- und Alltagsgeschichte fand seine dreibändige „Lebensgeschichte um Sozialkultur im Ruhrgebiet 1930–1960“ besondere Beachtung.
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