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unterm strich

In Madrid gestorben ist der Lyriker José Hierro. Am Samstag erlag er, im Alter von 80 Jahren, einem Herz- und Lungenleiden. Hierro hat zwar vergleichsweise wenige, aber dafür stets viel beachtete Werke geschrieben. Sie machten ihn zu einem der bedeutendsten spanischsprachigen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Mit seinen in „Reportagen“ und „Halluzinationen“ unterteilten Werken prägte Hierro einen ureigenen Stil, bei dem die Musik ein große Rolle spielt. Berühmt wurde er mit „Cuaderno de Nueva York“ („Heft aus New York“), das 1998 erschien. Darin lässt er Beethoven und Bach das heutige New York bestaunen. Im gleichen Jahr wurde er mit dem Cervantes-Preis ausgezeichnet. Hierro wurde am 3. April 1922 geboren. Seine ersten Gedichte erschienen in der Zeitschrift der Anarchistengewerkschaft CNT, während des Bürgerkriegs schloss sich Hierro der Kommunistischen Partei an. Unter Franco fünf Jahre lang inhaftiert, veröffentlichte er nach seiner Entlassung 1946 seinen ersten Gedichtband. In „Tierra sin nosotros“ verarbeitet er seine Kriegserlebnisse und die Niederlage der Linken. Unter Schreibdruck setzten ließ er sich trotz seines Erfolgs nie: Zwischen „El libro de las alucinaciones“ (1964) und „Agenda“ (1991) ließ Hierro fast 30 Jahre verstreichen, ohne eine Zeile veröffentlicht zu haben.

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