: umfragen
Was PDS und CDU vereint
Die PDS, eine strukturkonservative Partei: Was jede Mitgliederversammlung im Osten Deutschlands anschaulich belegt, lässt sich in Zahlen bislang nur schwer fassen. Erste Aufschlüsse gibt eine Umfrage des Berliner Forsa-Instituts. Die Wähler der verschiedenen Parteien wurden gefragt, ob die Bundesregierung ihren Reformkurs fortsetzen solle – oder ob soziale Sicherheit wichtiger sei. Das Ergebnis: Am reformfreudigsten zeigten sich die Anhänger der Grünen und, mit deutlichen Abstrichen, die der SPD. Bei der Klientel von CDU und PDS ergab sich das umgekehrte Bild: Jeweils rund 60 Prozent sprachen sich für Sicherheit und damit gegen Reformen aus.
Erstaunliche Parallelen gibt es auch bei der Anfälligkeit für populistische Parolen: Gäbe es in Deutschland eine Haider-Partei nach österreichischem Vorbild, dann könnte sie sich bei PDS-Wählern die größten Chancen ausrechnen – und bei einem Teil der CDU-Anhänger. „Jene treu zu Kohl stehenden bisherigen Wähler der Union“, stellte Forsa-Chef Manfred Güllner im vorigen Jahr fest, „können sich ebenfalls in überdurchschnittlichem Maße die Wahl einer rechtspopulistischen Partei vorstellen.“
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