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Der Patron lag am Boden – und stand doch wieder auf: Auf der gestrigen Königsetappe in den Pyrenäen mit zwei Bergen der höchsten Kategorie, unter anderem dem berüchtigten Tourmalet, hatte Lance Armstrong seinen bisher kritischsten Moment bei der diesjährigen Tour de France zu überstehen. Rund acht Kilometer vor dem Ziel im 1.715 m hoch gelegenen Etappenzielort Luz-Ardiden war der Texaner durch die Tasche eines Zuschauers zu Fall gebracht worden. Doch was zunächst wie das Sinnbild für Armstrongs endgütlige Niederlage aussah, wurde dem 31-Jährigen in der Folge zur Triumphfahrt – und zur Demonstration alter Stärke. Armstrong berappelte sich, die bis dato mit ihm pedalierende Gruppe um Hauptkonkurrent Jan Ullrich verzichtete auf eine Tempoverschärfung. Diese nahm Armstrong in einer Art Konterattacke selbst vor: Erst fuhr er auf den sich nach ihm umblickenden Ullrich auf, dann zog er an diesem per Blitzantritt auch noch vorbei. Auf kürzester Distanz brachte Armstrong über eine Minute zwischen sich und Ullrich sowie die weiteren Verfolger. Im Ziel hatte sich der Vorsprung zwar auf 40 Sekunden verringert, dank Zeitgutschrift aber führt der Mann in Gelb das Gesamtklassement nun mit 1:07 Minuten vor Ullrich an. Alexander Winokurow vom Team Telekom verlor gar 2:27 Minuten – und damit sämtliche Chancen auf den Gesamtsieg. Der wird nun voraussichtlich am Samstag ausgefahren: Im Einzelzeitfahren.