taz.berlin Adventskalender 9: Käse, Kreuze oder Kreise

Im taz.berlin-Adventskalender präsentieren wir in diesem Jahr, passend zum Winter-Shutdown, schöne Spiele. Heute: Käsekästchen.

Eine Scheibe Schweizer Käse mit großen Löchern

Normalerweise spielt man nicht mit Essen, Corona macht's möglich Foto: dpa

Du liebe Güte, was bringt dieser Unterricht heute, der ja vor allem online stattfindet, wie man in den Zeitungen liest, alles so mit sich! Denn online sind ja auch die Möglichkeiten, wie man eben diesem Unterricht entfliehen kann, viel größer!

Ich bin 1971 eingeschult worden und habe 1984 Abitur gemacht, und wenn wir uns in der Schule gelangweilt haben, haben wir heimlich Käsekästchen gespielt (jedenfalls in den ersten Jahren, später haben wir natürlich geschwänzt und die Unterschriften unserer Eltern auf Entschuldigungen gefälscht – das jedenfalls wird sich bis heute nicht geändert haben, nehme ich an.)

Und wenn ich jetzt, wo ich älter und auch online bin, noch mal nachsehen will, wie das genau ging mit dem Käsekästchen, stelle ich als Erstes fest: Wir haben das damals offenbar ganz falsch gespielt!

Denn laut Internet geht es da um Umrandungen von Kästchen (also auf jeden Fall braucht man für das Spiel ein kariertes Blatt Papier, haben die so was heute noch in den Schulen?), in die man erst dann ein Kreuzchen oder einen Kreis malen darf (einen Stift braucht man auch!), wenn man sie zuvor eben komplett umrandet hat.

Längs oder quer, es weihnachtet nicht sehr

Wir haben damals an meiner Schule einfach nur versucht, vier Kreuzchen in eine Reihe zu bringen (darum geht es nämlich in dem Spiel: vier Kreuzchen oder Kreise – je nachdem, welches Symbol man gewählt hat, in eine Reihe zu bringen, längs oder quer, wer die meisten hat, hat gewonnen).

Vielleicht liegt das daran, dass meine Schule im Ruhrgebiet war. Wir mussten ja auch kein bayerisches Abitur machen und hätten das wahrscheinlich auch niemals geschafft, also gab es für uns auch nur so eine vereinfachte Form des Käsekästchens („Vier gewinnt“ heißt das dann laut dem Internet).

Also noch mal: Ein kariertes Blatt, darauf eine Fläche begrenzen, abwechselnd darf A ein Kreuzchen und B ein Kreischen malen. Wer als Erste*r vier davon in eine Reihe kriegt, hat gewonnen – oder am Ende diejenige*derjenige, die*der am meisten Reihen hat. (Sie können sich jetzt vorstellen, wie wir uns in der Schule gelangweilt haben – komischerweise wohl eher in den Fächern, in denen kariertes Papier notwendig war.)

Ich hoffe sehr, dass der Unterricht heute – online – viel spannender ist.

Erforderlich: 1 Stift, 1 kariertes Blatt

Zielgruppe: Nostalgiker*innen

Wer das spielt, spielt auch: Schiffe versenken

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