taz sachen: Eine Jury, die zu uns passt
Als taz-Literaturredakteur würde ich mich gerne selber dafür loben, die Idee gehabt zu haben; nur stimmt das nicht. Die Organisatoren des Open Mike kamen vor zehn Jahren auf uns zu. Ob wir uns vorstellen könnten, eine Publikumsjury aus lesehungrigen und gleichzeitig möglichst literaturbetriebsfernen LeserInnen zu organisieren? Großartige Idee – schließlich gehört die taz über die Genossenschaft sozusagen ihren Leser*innen. Dazu passt eine solche Jury so gut wie Lewin zu Kitty in Tolstois „Anna Karenina“, nämlich sehr gut.
Und so saß ich am vergangenen Sonntagnachmittag mit fünf Menschen, die ich vorher nur aus ihren Bewerbungen für die Jury kannte, in der Künstlergarderobe des Berliner Veranstaltungsorts Heimathafen und hörte zu, wie sie über Literatur diskutierten. Einer Coachin, einem BWL-Studenten, einer Mitarbeiterin der Berliner Tafel, einer Medizinstudentin sowie einem Ex-Krankenpfleger, der sich als bildender Künstler versucht. Aus 20 Texten sollten sie einen Sieger küren. Die Diskussion war lebhaft. Am Schluss standen sie vor der Wahl zwischen einer eher leisen, gut gebauten Geschichte und einem Prosastück, das von Sprachlust lebt. Sie wählten Letzteres: den Text „So kommt’s“ der jungen Autorin Baba Lussi, den Sie in den nächsten Wochen in der taz lesen können, denn der Abdruck des taz-Publikumspreissiegerinnentextes gehört zum Preis dazu.
Einen Bericht zum diesjährigen Open Mike lesen Sie auf den Kulturseiten. Und bewerben Sie sich doch – unter openmike@taz.de oder postalisch – für die Publikumsjury 2018! Würde uns freuen. Dirk Knipphals
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