■ taz-intern: Auf in den Reichstag!
Eine ungewöhnliche Aktionseinheit lädt nächste Woche Fachleute, Politiker und Presse in den Berliner Reichstag: Die taz hat sich mit sechs kleinen bayerischen Zeitungen und dem Gemeinschaftswerk der evangelischen Publizistik zusammengetan, um die Preispolitik des Postzeitungsdienstes diskutieren zu lassen.
Hintergrund sind die Pläne der Post, ihr Defizit inklusive Rieseninvestitionen in den neuen Ländern unter anderem dadurch zu decken, daß der Postzeitungsdienst künftig noch einmal über fünfzig Prozent mehr kassieren soll als heute. Die scharfen Proteste der kleineren Zeitungen gegen die Preiserhöhung zum 1.1.93 (taz: plus 40 Prozent), haben jetzt dazu geführt, daß die Post ihre Tarife rückwirkend korrigiert. Die taz hatte schon in Eigeninitiative die Postrechnungen bei 16 Prozent Erhöhung gekappt. Die neue Regelung der Post bestätigt für die taz genau diesen Prozentsatz. Danach müssen wir 1993 „nur“ rund 350.000 Mark statt der ursprünglich dekretierten 930.000 Mark mehr als im Vorjahr bezahlen.
Die Verhandlungen über Preiserhöhungen für 1994 bis 1997 beginnen aber schon im April, die Post will ihre Karten noch nicht auf den Tisch legen.
Deshalb wird das oben erwähnte Bündnis der taz mit bayerischen und konfessionellen Medien am nächsten Donnerstag im Berliner Reichstag ein Symposium veranstalten, das über Postpreise und Pressekonzentration debattiert.
Auf einem ersten Podium werden der Verfassungsrechtler Professor Friedrich Kübler und der Direktor der Generaldirektion Postdienst, Friedrich Müller, mit Verbänden und veranstaltenden Medien sitzen. In der zweiten Runde sollen Vertreter der beteiligten Bundesministerien sowie Medien- und Postpolitiker der Parteien, von Bernd Protzner (CSU) bis Wolfgang Ullmann (Bündnis 90), Stellung nehmen: Wieviel Preiserhöhung verträgt die Pressevielfalt? Michael Rediske
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