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taz exklusivAgenten ziehen ab

■ Iran kommt EU-Maßnahmen zuvor

Die iranische Führung will einer drohenden Ausweisung ihrer auf deutschem Boden agierenden Geheimdienstler anscheinend zuvorkommen – und zieht sie selber ab. Nach taz-Informationen haben in den letzten Wochen mehrere Agenten des Vevak das Land verlassen.

Der taz liegen die Namen von 14 Iranern vor, die einen Abreisebefehl aus Teheran erhalten haben sollen. Darunter hochrangige Diplomaten aus Irans Botschaft in Bonn, dem Generalkonsulat in Frankfurt, ein Korrespondent der staatlichen Nachrichtenagentur Irna und ein Mitarbeiter des Iran-Hauses in Köln. Bei allen soll es sich um Geheimdienstler handeln, darunter ein offiziell als Vevak- Agent agierender Botschaftsangestellter.

In der EU wird seit Wochen darüber diskutiert, wie die europäischen Regierungen auf das Urteil reagieren sollten. Die wichtigsten Optionen: Waffenboykott und Ausweisung der iranischen Geheimdienstler.

Dem Auswärtigen Amt ist „keine außergewöhnliche Fluktuation“ iranischer Diplomaten aufgefallen, hieß es auf Anfrage. Nachfragen bei der Botschaft und dem Frankfurter Generalkonsulat ergaben: Mehrere der von Oppositionskreisen als Vevak-Agenten bezeichneten Diplomaten halten sich derzeit nicht in Deutschland auf.

Die Bonner Botschaft gilt als Europazentrale des iranischen Geheimdienstes. Hier sollen Anschläge gegen Dissidenten auf dem gesamten Kontinent koordiniert worden sein – auch das „Mykonos“-Attentat. In einem von Geheimdienstkoordinator Schmidbauer mit seinem iranischen Kollegen Fallahian vereinbarten Abkommen der beiden Geheimdienste ist trotzdem festgelegt, daß eine begrenzte Anzahl von Vevak- Agenten offiziell in der iranischen Botschaft residieren darf. Thomas Dreger

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