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taz Talk mit Ilija Matusko Verdunstung in der Randzone

Wie riecht Klasse? Oder: Verrät der Geruch nach Pommes die eigene soziale Herkunft? Ilija Matusko stellt in der taz Kantine sein schriftstellerisches Debüt vor.

„Es riecht nach Pommes, Ilija kommt!“ Foto: Foto: Anne Linke & Suhrkamp Verlag

„Kein Ruhetag“ – so steht es auf der Tafel am Eingang. Ilijas Eltern betreiben eine Gastwirtschaft. Er hilft schon als Kind in der Küche, wächst mit Pommes und Fritteusen auf. Umgezogen wird immer dann, wenn das Geschäft nicht mehr läuft und die Eltern ein neues Lokal eröffnen. Orte, an die taz-Autor Ilija Matusko in seinem Debüt „Verdunstung in der Randzone“ zurückkehrt.

In dem literarisch-biografischen Essay kämpft der Autor mit dem Geruch nach Küche und Frittierfett, den er einfach nicht loswird. Das lassen ihn seine Mitschüler auf unverblümte Weise spüren: „Es riecht nach Pommes, Ilija kommt!“ Ein Satz aus seiner Kindheit, der ihn bis heute nicht mehr loslässt, wird zum Ausgangspunkt einer Selbstbefragung: Verrät der Geruch die eigene soziale Herkunft?

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Sein Buch setzt sich mit den Folgen des sozialen Aufstiegs auseinander, zitiert dabei eigene Familienmitglieder, Coaching-Ratgeber, Amazon-Produktbeschreibungen oder Songtexte über Mercedes. So entsteht ein fragmentarisches Panorama vom Aufwachsen in „einfachen Verhältnissen“. Immer im Blick: die Erforschung der eigenen Klassenzugehörigkeit.

Welche Ambivalenzen und Widersprüche sind mit dem Klassenübergang verbunden? Und wie prägt die eigene Biografie das Schreiben über Klasse?

🐾 Ilija Matusko hat einen akademischen Weg eingeschlagen, Soziologie und Politikwissenschaften studiert und die Welt seiner Eltern verlassen, heute arbeitet er für die taz.

🐾 Jan Feddersen moderiert das Gespräch über Reichtum, Armut und Aufstieg. Er ist taz-Redakteur für besondere Aufgaben sowie Kurator der taz Talks und des taz lab

Matuskos Debüt Verdunstung in der Randzone ist Ende August im Suhrkamp Verlag erschienen. Dieser taz Talk fand am 24.10.23 in der taz Kantine in Berlin statt.