taz-Serie Schneegestöber (13): Nächtliche Sause
Im Freizeitpark Lübars gibts jeden Tag Flutlichtrodeln. Wer viel Platz sucht, ist hier richtig.
Eine Skipiste in den Alpen ist nicht anders dimensioniert. Die zwei parallelen Schneetrassen, die im Freizeitpark Lübars am Märkischen Viertel in die Tiefe führen, sind je 20 Meter breit. Weiß strahlen sie unter den Fluchtlichtmasten, die dazwischen aufgereiht sind. Johlende Kids auf Schlitten und sogar ein Mountainbiker heizen die Strecke hinunter. Vom Startplateau aus wirken die Menschen am Ende der Piste sehr klein.
Die 17-jährige Lydia und ihre Freundinnen sind an diesem Abend die einzigen Jugendlichen am Hang. "Aber am Wochenende sieht man hier keinen Schnee mehr vor lauter Leuten", sagt sie. Die drei Mädchen machen ein Glühweinpicknick auf ihren Schlitten. Sie haben sich in die Strecke verliebt. "Die ist so breit, da kann man echt mit allem runter!", sagt Lydia. Skifahrer, Snowboarder und auch ein Schlauboot samt Besatzung hätten sie schon hier gesehen.
Jeden Tag bis 21 Uhr darf sich im Freizeitpark Lübars kostenlos in die Tiefe gestürzt werden. Die Fahrrinne ist an beiden Seiten von meterhohen Schneewällen begrenzt. Hier und da schauen einige Steine aus dem Schnee, aber dadurch, dass sich kein Hindernis bietet, lässt sich guten Gewissens Tempo machen. Erst nach 300 Metern verliert der Ritt an Fahrt.
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