taz-Podcast „klima update°“: Die Klima-News der Woche
Deutschland steigt aus der Atomkraft aus. Die EU will fossile Schiffe grünwaschen. Einer großer Vermögensverwalter streicht Kohle-Investments.
BERLIN taz | Es ist so weit: Die Atomstrom-Ära in Deutschland geht zu Ende. Wirtschaftsvertreter sowie liberale und konservative Politiker:innen warnen vor Engpässen in der Stromversorgung. Ob das mehr ist als Stimmungsmache, diskutieren Verena Kern und Sandra Kirchner vom Online-Magazin klimareporter°, mit dem die taz beim klima update° kooperiert.
Die EU-Kommission will Schiffe und Flugzeuge, die fossile Brennstoffe ein bisschen effizienter nutzen, in die Taxonomie für nachhaltige Investitionen aufnehmen und damit als „grün“ einstufen. Umweltorganisationen protestieren.
Die DWS, einer der größten deutschen Vermögensverwalter, will kein Geld mehr in Unternehmen investieren, die neue Kohle-Projekte planen – ob Kraftwerke, Abbau oder Infrastruktur. Das ist bemerkenswert, weil die Deutsche-Bank-Tochter in den letzten Jahren vor allem mit Greenwashing-Skandalen Schlagzeilen gemacht hat. Die Organisation Facing Finance hat kürzlich Nachhaltigkeitsrichtlinien von Finanzinstituten überprüft: Die Deutsche Bank hat noch erheblichen Nachholbedarf, andere Banken schneiden erheblich besser ab.
„klima update°“ Der Podcast zu Klimapolitik, Energiewende und Klimaforschung. In Kooperation mit dem Onlinemagazin klimareporter° und der taz Panter Stiftung. Immer auf taz.de, Spotify, Deezer, iTunes und überall, wo es sonst noch Podcasts gibt.
Leser*innenkommentare
Nachtsonne
Die jetzt fehlenden etwa 30TWh müssen zu etwa 2/3 durch Stromeinkäufe im Ausland kompensiert werden, davon etwa 1/4 aus Frankreich. Die Verstromung von Kohle und Gas steigt im einstelligen %-Bereich und der absolute Zuwachsgewinner ist die Erdölverstromung. Sehr beeindruckend. Wer A sagt muss manchmal auch B mit B leben. Bin gespannt, wo der Mehrbedarf für die Mobilität und die elektrischen Wärmepumpen herkommt. Klar, kann man alles so machen. Wäre nur schön, wenn die Bundesregierung wenigstens halbwegs ehrlich bei ihrer Bewertung wäre.