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taz-Genosse Urban PriolWirre Frisur, eigener Kopf

Urban Priol ist Kabarettist, Impresario und taz-Genosse seit 2009. Warum er drei Monate beim Bund war? „Ich schaue mir die Dinge gerne erst mal an“, sagt er.

Urban Priol ist Genosse seit 2009. Warum? Weil’s halt wichtig ist. Bild: Milena Schlösser

Er hat zwei Theater, ein altes Auto und eine fast erwachsene Tochter. Ein abgebrochenes Studium, eine erfolgreiche Kabarettsendung, eine wirre Frisur und darunter einen sehr eigenen Kopf.

Den hatte Urban Priol übrigens schon, als er den „Dienst an der Waffe“ nach der Grundausbildung verweigerte. Warum erst nach drei Monaten Gleichschritt? „Ich schaue mir die Dinge gerne erst mal an“, sagt er. Und fügt der Ehrlichkeit halber hinzu, dass der Einberufungsbefehl der Bundeswehr schon auf dem Küchentisch der Eltern lag, als der Abiturient nach den ausgedehnten Sommerferien den VW-Bus wieder vor der Aschaffenburger Haustür parkte.

Als Zivi bei den Maltesern lernte er dann, (Lebens)-Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. An der Uni, dass ihm mittelalterliche Befestigungsanlagen eher nicht wichtig sind. Im Studententheater, das ihm die Kleinkunst dagegen wirklich was bedeutet.

Seine Karriere als Kabarettist beschreibt Urban Priol als eine langsam, aber stetig aufsteigende Rolltreppe. Die führte über zwei Jahrzehnte hinweg von den Hinter- zimmern in die Mehrzweckhallen, in die Stadthallen, ins Fernsehen, ins eigene Theater. Es gab eine Zeit, da spielte Priol 300 Vorstellungen im Jahr, um den Umbau seines „Hofgarten“-Kabaretts finanzieren zu können. Heute sind es immer noch halb so viele Gastspiele überall in Deutschland.

Die taz kauft er sich unterwegs im Bahnhof, sein taz-Rucksack hält schon „mindestens zwanzig Jahre“, Genosse ist er seit 2009. Warum? Weil’s halt wichtig ist.

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