taz🐾sachen: Mach's gut, Leipzig!
Vor genau zwei Wochen fand sich an dieser Stelle der Satz: „So überlegt das taz-Eventteam jeden Tag aufs Neue, wann tun wir was, um bei einer Absage der Leipziger Buchmesse nicht zu viel für den Papierkorb gearbeitet zu haben.“ Ein Abriss über die Arbeit zu Pandemiezeiten. Gestern nun wurde ganz offiziell die Leipziger Buchmesse abgesagt, nachdem erst am Montag die Zusage der Landesregierung kam, dass die Messe stattfinden kann. Der Druck durch die Absage großer Verlage wurde einfach zu übermächtig. Somit bleibt alles anders, und unser Papierkorb füllt sich.
Während sich im Kopf eine Mischung aus Schockstarre, Nicht-schon-wieder-Gedanken, endlich Klarheit und dem Impuls, wem muss ich zuerst absagen, breitmacht. Und so werden die Routinen in Gang gesetzt, die wir in den letzten zwei Jahren trainiert haben und für die es einen typisch deutschen Begriff gibt: Rückabwicklung.
Ein nüchternes Wort für einen Prozess, an dem komplette Existenzen hängen. Die Gastgeberin der Pension, in der das taz-Team sonst untergebracht war, und die uns wie eine Mutter umsorgt hat, musste aufgeben. Und auch unsere Veranstaltungstechnikfirma, ein kleines Unternehmen von zwei Personen, kämpft Woche für Woche ums Überleben.Aber nicht alle Arbeit war für den Papierkorb. Was bleibt, ist ein buntes taz Talk Programm in der taz Kantine und im Online-Stream, das uns über die entstandene Leerstelle hinwegtröstet und einen literarischen Frühjahrsimpuls gibt. So geben wir wichtigen und bemerkenswerten Neuerscheinungen den Raum, den sie verdient haben. Seien Sie dabei! Susanne Ruwwe
Weitere Infos unter taz.de/buchmesse
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