taz🐾sachen: Griechenland unter der Lupe
Am 9. November 2021 gab der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis in Athen zusammen mit seinem niederländischen Amtskollegen Mark Rutte eine Pressekonferenz. Die niederländische Journalistin Ingeborg Beugel nutzte die Gelegenheit, um eine sehr direkte Frage zu den gut dokumentierten Pushback-Aktionen der griechischen Küstenwache zu stellen: „Herr Mitsotakis, wann werden Sie endlich aufhören zu lügen in Bezug auf das, was Flüchtlingen in Griechenland passiert? Es gibt dafür überwältigende Beweise, und sie streiten es immer noch ab. Warum sind Sie nicht aufrichtig? Warum sagen Sie nicht: Brüssel hat uns alleingelassen; wir haben sechs Jahre gewartet und nichts ist geschehen; und jetzt müssen wir etwas tun, und ja, deshalb machen wir diese grausamen und barbarischen Pushbacks.“ Es folgte ein lautstarker Dialog, in dem Mitsotakis die Fassung verlor und der Journalistin sogar mit einem Hausverbot drohte.
Seit 2016 berichtet Niels Kadritzke auf seinem Blog „Nachdenken über Griechenland“ von den dortigen Entwicklungen. Neben wirtschaftlichen Themen schaut er auch immer wieder auf die Grenzpolitik und die Rolle der Europäischen Union, die die Pushbacks im Stillen befürwortet und sogar kofinanziert.
Genau darum geht es in Kadritzkes neustem Blog-Beitrag „Die kurzen Beine des Kyriakos Mitsotakis“. Niels Kadritzke ist Redakteur der deutschen Ausgabe von Le Monde diplomatique, die von der taz verlegt wird. Lesen kann man seine Texte auf https://monde-diplomatique.de/blog Anna Lerch
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen