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taz🐾sachen#MeToo weiter im Blick

„Dran bleiben“, „Dingen auf den Grund gehen“, „hartnäckig sein“ – Wendungen aus dem Sprachbaukasten fallen einem ein, wenn man den Homo journalisticus entwerfen sollte, die Idealgestalt des publizistischen Schaffens im Sinne von Artikel 5 GG. So jemand braucht einen langen Atem – und so heißt auch der Preis des Deutschen Journalistenverbands Berlin, der seit 2007 verliehen wird. Ausgezeichnet werden Journalistinnen und Journalisten, die „in herausragender Weise langjährige beharrliche Berichterstattung zu einem gesellschaftlich relevanten Thema betreiben“.

Für den Langen Atem 2020 ist Viktoria Morasch nominiert, die seit 2015 Redakteurin der taz am wochenende ist. Seit 2018 schreibt sie über #MeToo und die Berlinale und verliert sexuelle Übergriffe im Filmbusiness als Thema nicht aus dem Blick. Intensiv hat sie auch über das Filmprojekt „Dau“ des russischen Regisseurs Ilja Chrschanowski recherchiert; zwei seiner Filme wurden auf der vergangenen Berlinale gezeigt, öffentlich gefördert. Manchen halten Chrschanowski für ein Genie, viele Frauen, die an seinem Set im ukrainischen Charkiw drehten, werfen ihm Machtmissbrauch vor und sexuelle Übergriffe. Alles sollte dort echt sein, schrieb Morasch, am 22. Februar, die Liebe, der Sex, der Schmerz („Im falschen Film“). Mitarbeiterinnen von Chrschanowski berichteten von den Dreharbeiten, weitere Beteiligte meldeten sich, nachzulesen in dem Protokoll einer Darstellerin. Diese Recherche bleibt wichtig, über die Nominierung freut sich die ganze taz, Viktoria Morasch recherchiert weiter. (fez)

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