taz🐾sachen: Tarifvertrag im Blick
Ein simpler Satz in einer Mitteilung der Gewerkschaft Verdi: „Das am meisten diskutierte Thema der Versammlung war die Vergütung und wie man zu einem Tarifvertrag kommt.“ Die Versammlung war eine der Verdi-Mitglieder in der taz, auf der letzten Dienstag eine Betriebsgruppe gegründet wurde. Einen Tarifvertrag gibt es in der taz seit der Gründung nicht, lediglich eine Gehaltstabelle, deren Unverbindlichkeit nicht gerade zur Transparenz der Lohnstruktur beiträgt.
Lohnsteigerungen gab es für die angestellten Mitarbeitenden in den vergangenen Jahren zwar regelmäßig, jeweils im niedrigen einstelligen Bereich. Von Abschlüssen anderer Häuser oder gar dem Manteltarifvertrag sind taz-Gehälter jedoch weiterhin deutlich entfernt. Für die Freien sieht die Situation noch prekärer aus: Deren Zeilengelder sind zum Teil seit 1991 unverändert.
Jörg Reichel, zuständiger Sekretär der Gewerkschaft Verdi, unterstützt die Betriebsgruppe. Das gewerkschaftliche Engagement begründet sich für ihn in den mannigfaltigen Herausforderungen der Arbeitsbedingungen, die zum einen durch den Betriebsrat, in anderen Aspekten eher von einer Gewerkschaft weiterentwickelt werden können. Den Organisationsgrad in der taz schätzt er mit 80 bis 100 Verdi-Mitgliedern als vergleichsweise hoch ein. Eine detailliertere Agenda über die beginnende Selbstorganisation hinaus zu entwickeln ist laut Reichel nun die vornehmliche Aufgabe der Betriebsgruppe.
Die Geschäftsführung der taz wollte das Begehren der Betriebsgruppe nicht kommentieren. (krt)
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