taz🐾sachen: Alt genug fürs Twittern
Es waren heiße Tage im 6. Stock des taz-Hauses. Unerbittlich prallte die Sonne aufs Dach, nur unter Aufbietung aller Ventilatoren, vielen Wassers und eisgekühlter Cola konnten wir von der taz am wochenende gerade noch so bei klarem Kopf unser Blatt fertigstellen.
Mitten hinein ins heißeste Büro der Stadt brach eine Nachricht, die uns verzweifeln ließ (allerdings: Wer noch zweifeln kann, kann auch noch arbeiten, das beruhigte auch den ebenfalls bei uns ansässigen Betriebsratsvorsitzenden): Wegen der neuen Datenschutzgrundverordnung – der DSGVO – hatte Twitter unseren Zugang gesperrt. @tazamwe war weg, inklusive der gut 1.300 Follower.
Warum das? Als wir das Konto einrichteten, hatten wir als Geburtsjahr 2009 angegeben, das Gründungsjahr der sonntaz, Vorläuferin der taz am wochenende. Wer unter 13 ist, benötigt wegen der DSGVO die Einverständniserklärung seiner Eltern. Paul Wrusch, Mitglied der Ressortleitung und unser Mann fürs Digitale, übernahm die Leihvaterschaft und schickte Twitter eine Ausweiskopie mit der Bitte, uns wieder zu erwecken.
@tazamwe kam zurück, aber die Follower blieben weg. Dank einer beispiellosen Soli-Kampagne der 12, die sofort wieder da waren und unseren Hilferuf in die Twitterwelt hinaustrugen, wuchsen wir schnell auf einige 100 Neufollower an. Hoffnung kam auf, als uns @HamsterhilfeNRW berichtete, dass es ihr ähnlich ergangen war. Jetzt haben wir 1.752 Follower und sind nun alt genug für die Fährnisse der digitalen Sphäre unseres Daseins. Felix Zimmermann
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