taz🐾sachen: Zum Umgang mit der AfD
Kann man die AfD bezwingen, entzaubern, konfrontieren? Sollen Medien den Rechtspopulisten Bühnen bieten oder wie weit geht der Dialog? Erstmals seit den 60er Jahren sitzt eine Partei rechts der CSU, sitzen Rechtspopulisten mit einer offenen Grenze zum Rechtsextremismus im Bundestag. Sie wollen möglichst viel Wirbel machen, die anderen Parteien vor sich hertreiben und das Vertrauen in die Medien weiter erschüttern. Ihr Ziel: eine andere Republik.
Wie gehen wir, die Redaktion der taz, mit ihnen um? Provokation bringt Quote, ob völkisch, rassistisch oder als Spielart revisionistisch. Das Muster wiederholt sich und Medien müssen wieder und wieder entscheiden, was sie berichten, wie oder ob überhaupt. Aber was ist richtig?
Die taz hat nun einen internen Leitfaden entwickelt, an dem sich die Redaktion bei ihrer täglichen Arbeit orientieren kann. Nichts davon ist bindend, taz-Redakteur/innen neigen dazu, sich selbst einen Kopf zu machen. Doch durch die Beschäftigung mit AfD-Provokationen werden wiederkehrende Diskussionen geführt. Das muss die taz nicht alles immer wieder neu erfinden.
Der Leitfaden ist eine Orientierungshilfe, auch bei der Frage, wie wir es vermeiden können, zu einer Normalisierung von Tabubrüchen und Grenzüberschreitungen beizutragen – ohne die AfD durch überproportionale Berichterstattung größer zu machen, als sie ist. Auf diese und andere Fragen gibt es keine einfachen Antworten. Aber gerade hier kann es nützlich sein, einen Kompass für den Redaktionsalltag zu haben. Barbara Junge, stellvertretende Chefredakteurin
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