taz🐾lage:
KI, nimm uns die Arbeit weg!
Welche Aufgaben würden sich taz-Journalist:innen gern von einer künstlichen Intelligenz (KI) abnehmen lassen? Kaffee machen, Klo putzen, oder „gucken, dass die Leute das dreckige Geschirr nicht in die Spülmaschine stellen, ohne vorher das saubere rausgeräumt zu haben“. Ziemlich nüchtern, diese Antworten auf eine anonyme, taz-interne Umfrage letzter Woche. Die tazler:innen können gut beurteilen, was sie von KI wollen, denn 80 Prozent von ihnen nutzen sie laut Angaben bereits: Zur Transkription, für Übersetzungen, zur Rechtschreibprüfung – immer datensicher, versteht sich, wie es in der taz-Leitlinie für KI festgelegt ist.
Wer sich dazu herablässt, mit einem KI-Chatbot zu sprechen (die Hälfte macht das regelmäßig), tut das am liebsten für Bürozeug, Kleinkram oder zum Ideen-Pingpong. „Rubberducking“ heißt das, wenn man mit der KI wie mit seiner Badeente spricht. Für Wichtigeres ist die KI schlicht zu doof.
Werden wir bald alle ersetzt? Wir glauben: Kaum, solange die „Intelligenzen“ fröhlich weiter vor sich hin halluzinieren, allen Versprechen der Konzerne zum Trotz. Wir müssen weiter die mühselige Arbeit machen, denn Fakten prüfen sich nicht von selbst. Ein bisschen Sorge ist trotzdem angebracht: Es droht, so schreibt eine Kollegin oder ein Kollege: „Verblödungsgefahr, Raub der schönsten Aspekte des Denkenkönnens“.
Raoul Spada
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen