taz🐾lage:
Nach der Wahl ist vor der Wahl
Was für Sie je nach persönlicher Prädisposition wie eine abgelatschte Floskel klingen mag oder wie eine Drohung mit baldigen Neuwahlen, ist für uns Hamburger tazler:innen schlicht Realität: Sieben Tage nach der Bundestagswahl wird bei uns schon wieder gewählt: die Hamburger Bürgerschaft. Wenn andere sich nun dieser wohligen Erschöpfung auf dem Sofa hingeben können, die einen nach diesem aufreibenden Bundestagswahlkampf unweigerlich befällt, fängt für uns der Spaß erst richtig an. Der Adrenalinpegel bleibt einfach oben.
Das Hamburg-Dossier – ab Seite 3 – ist fertig, die letzten Vorberichte zur Wahl geschrieben. Und schon dräuen die nächsten Fragen: Wie ist der Zeitplan am Wahlabend? Wie viele Aktualisierungen machen wir? Wer schreibt den Kommentar auf Seite 1? Haben sich alle Kolleg:innen für das Wahlzentrum akkreditiert? Kann noch jemand in der heißen Phase beim Redigieren mit anpacken? Und wer schaltet sich am Wahlabend in den taz-Wahltalk mit Jan Feddersen rein?
Falls Sie genug haben von der elektoralen Dauererregung, kann ich Sie beruhigen: Sie können sich entspannt zurücklehnen. Denn diese Wahl wird alles – außer spannend. Am Ende wird der neue Erste Bürgermeister heißen wie der alte: Peter Tschentscher (SPD). Er wird einer rot-grünen Koalition vorstehen, wenn auch eher nicht mehr mit Zweidrittelmehrheit – und gegen eine erstarkte Opposition aus CDU, Linken und AfD. Dass BSW, FDP oder andere Kleinparteien das Parlament des Stadtstaats aufmischen, scheint nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen. Oder? Wir werden sehen, am Sonntag. (jank)
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