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taz🐾lageKrieg den Palästen im Taz Talk

Beim taz Talk am 6. November dreht sich alles um das umstrittene Berliner Schloss. Dieses Bauwerk, dessen Fassade Anfang des 21. Jahrhunderts oberflächlich originalgetreu wiederaufgebaut wurde, hat eine komplexe Geschichte, die durch den modernen Wiederaufbau jedoch weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Einst diente das prachtvolle Gebäude auf der Berliner Spreeinsel als Sitz der preußischen Könige und deutschen Kaiser. Nach schweren Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde es abgerissen, und die Spuren des 20. Jahrhunderts sind heute vollständig ausgelöscht.

Heute gilt das Schloss vielen als nostalgischer Sehnsuchtsort für ein idealisiertes preußisches Deutschland. Seit 2020 beherbergt es das Humboldt Forum, das die Sammlung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ausstellt. Ein großer Teil der Exponate besteht aber eben aus Raubkunst, die während der deutschen Kolonialzeit erbeutet wurde. Die kritische Aufarbeitung dieser Sammlung wird von Wis­sen­schaft­le­r:in­nen als unzureichend kritisiert.

Die Initiative „Schlossaneignung“ setzt sich nun für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Wiederaufbau des Schlosses ein. Historiker:innen, Künst­le­r:in­nen und Ar­chi­tek­t:in­nen haben sich zusammengeschlossen, um mithilfe einer Bundespetition die Aufarbeitung des Wiederaufbaus zu fordern. So soll etwa die mehrheitlich rechtslastige und zu großen Teilen anonymisierte Spenderschaft hinter dem Wiederaufbau einer Überprüfung unterzogen werden. Der Talk findet online statt und wird auf dem Youtube-Kanal der taz (taz.de/!vn6045967/) gestreamt.Derya Türkmen

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