taz🐾lage:
Sorry, Ralf
Natürlich müsste man es besser wissen, aber auch bei der taz herrschte am Mittwochvormittag helle Aufregung wegen einer Bild-Eilmeldung: „Festnahme im ICE in Berlin: Es soll RAF-Terrorist Burkhard Garweg sein!“ Stimmte nicht, aber irgendwie wollte man die Nachricht doch zu gerne glauben.
Nachdem Daniela Klette jahrelang unbehelligt in Kreuzberg wohnte, war das doch die nächste Pointe: ausgerechnet Spandau, wo sonst nie etwas los ist, feixte man schon mit dem Kollegen der Berlin-Redaktion.
Ein Problem war jedoch, dass die vorderen Zeitungsseiten am Mittag schon vorgeplant waren. Nun musste alles für die vermeintliche Topmeldung umgestellt werden.
Nur wie geht man vor? Gleich die gesamte, eher analytische Seite 3 umwerfen? Noch hielt sich die Polizei mit einer Bestätigung ja bedeckt, auch sonst wusste man nicht viel.
Das hätte allerdings zur Folge gehabt, dass Ralf Stegner auf die weiter hinteren Inlandsseiten hätte wandern müssen. Wann hat man denn schon einmal Ralf Stegner auf den vorderen Seiten?!?
So gesehen kann man von Glück reden, dass die Lage um Garweg noch längere Zeit undurchsichtig blieb. Ein kürzer geschriebener Text für die Seite 2 schien doch realistischer.
Dort steht nun sogar, wie Sie sehen, die Nachricht über den Fehlalarm. Und das Stegner-Interview ist selbstredend wirklich super, wie Sie auf Seite 3 lesen werden. Marvin Kalwa
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