taz🐾lage:
„Behindert wird man nur“
Neulich war ein Inklusionsaktivist zu Besuch. Um einmal nachzuvollziehen, welche Hindernisse Rollstuhlfahrer:innen alltäglich überwinden müssen, um von A nach B zu gelangen, war eine kleine Erkundungstour durch das taz-Gebäude geplant. Vor dem Haus, das ließ sich vorab schon feststellen, gleicht die südliche Friedrichstraße für Menschen im Rollstuhl einem Parcours. Der Bordstein? Da ist bei bestem Willen kein Drüberkommen, wo soll denn hier die Absenkung sein? Ah, da hinten, aber leider ist sie zugeparkt von einem Auto, das da eigentlich nicht stehen dürfte. Bei der Eingangstür zu einer Arztpraxis ist zum Glück keine Schwelle, allerdings müssen drei Treppenstufen überwunden werden, bevor man zum Aufzug gelangt – Altbau eben.
Das taz-Gebäude, hochmodern und 2018 errichtet, sollte da eine deutlich bessere Figur abgeben. Breite Aufzüge, barrierearme Toiletten, keine unnötigen Schwellen. Dazu Großraumbüros, in denen genügend Platz ist, um mit einem elektrischen Rollstuhl zu wenden, und die Tische höhenverstellbar sind. Doch bei der Probe aufs Exempel scheitert das taz-Gebäude schon am Eingang: Die Tür hat keinen automatischen Türöffner. Ohne Hilfe wird es schwierig, überhaupt ins Gebäude zu kommen.
„Behindert ist man nicht, behindert wird man“, sagt der Aktivist, und man beginnt sofort zu verstehen, was er meint.
Jonas Wahmkow
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