südwester: Im Grabe umgedreht
Da wollte ein Archäologe bloß diesen Grabhügel aus der Jungsteinzeit im Wald bei Ahrensbök in Schleswig-Holstein mal wieder ein bisschen erforschen und dann das: zerwühlte Erde, senkrecht in den Boden getriebene Pflöcke, das Denkmal teilzerstört. „Raubgräber!“, habe er sofort gedacht, so die Deutsche Presse-Agentur. Bei genauerer Untersuchung des Tatorts stellte sich heraus: Bundeswehr-Soldaten hatten den Grabhügel bei einer Übung versehentlich zerstört. Zum Glück, so der erleichterte Archäologe: „Bei Raubgräbern hätte ich das dumpfe Gefühl gehabt, dass die weitermachen.“ Die Bundeswehr hat den Vorfall zerknirscht bestätigt. Ist ja auch peinlich, als gewöhnlich klamme Organisation so wertvolle Grabbeigaben einfach liegen zu lassen.
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