sportstadt berlin: Wir nehmen jetzt alles
Erst am vergangenen Freitag die Pleite-Meldung des Internationalen Stadionfestes Istaf. Dann zieht am vergangenen Sonntag die Leichtathletik-WM knapp an Berlin vorbei nach Helsinki. Nun die Entscheidung aus Frankfurt: Das Internationale Medienzentrum zur Fußball-WM 2006 wird in München und nicht in der Hauptstadt angesiedelt. Eine Abfuhr nach der anderen für die Sportstadt an der Spree. Da kann das neue Berlin fast dankbar sein, dass es noch als Spielort auf der Agenda steht. Ist es das Pleite-Image Berlins, das diese Serie von Absagen provoziert? Oder taugt der fröhlich-charmante Berlin-Werber Klaus Wowereit wirklich nur zur Eröffnung weiterer Wärmestuben?
Kommentar von ADRIENNE WOLTERSDORF
Dabei ist klar: Erfolge, und seien sie noch so bescheiden, könnten die BerlinerInnen angesichts der seriellen Hiobsbotschaften aus den Sparrunden dringend gebrauchen. Sicher hatte die Stadt wegen des Neins des rot-roten Senats in der Frage einer neuerlichen Olympiabewerbung ohnehin sportpolitisch schlechte Karten bei der Leichtathletik-Vergabe. Aber ebenso gewiss ist auch, dass selbst Küsschen-Klaus Wowereit gegen die Verbandelung der Münchner Bussi-Gesellschaft mit Franz Beckenbauer und seiner Fußballlobby nicht anschmusen kann. Das Argument, das Medienzentrum in den Süden Deutschlands zu vergeben, weil dort die besseren Kabelnetze lägen, ist wenig überzeugend. Berlin und seine sportpolitisch Verantwortlichen haben schlichtweg versagt. Wir sind also nun so weit: Bitte, bitte, her mit der nächsten Curling-WM!
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