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Nosferatu – Phantom der Nacht

D/F 1979, R: Werner Herzog D: Klaus Kinski, Bruno Ganz

Es gehört eine gehörige Portion Größenwahn dazu, ein Remake des jüngst hier erwähnten Stummfilmklassikers zu drehen. Aber dem Regisseur schien in den 70er-Jahren alles zu gelingen, und mit Kinski als Hauptdarsteller hatte Herzog einen ähnlich charismatischen Graf Dracula (der nicht so heißen durfte), wie ihn Max Schrecke im Original gegeben hatte. Zunächst umstritten, ist dieses Remake gut gealtert; heute sieht man sowohl eine einfühlsame Hommage an Regie-Vorbild Murnau wie auch den für Herzog typischen romantischen Pessimismus.

Do, 21.15 Uhr, Metropolis, Hamburg

Der letzte Jolly Boy

D 2017, R: Hans-Erich Viet

„Das war hier“, sagt Leon Schwarzbaum auf einem Stück Schotterweg neben Bahngleisen im polnischen Städtchen Bedzin. Ein nichtssagender Allerweltsort, bis er davon zu erzählen beginnt: Wie er genau dort zusammen mit anderen Juden zu den Eisenbahnwagons getrieben wurde – Destination: Auschwitz. Gerade weil wir nicht an einem musealen Erinnerungsort sind, wirkt die Einstellung so unmittelbar und erschütternd. Statt seinen Protagonisten seine Lebensgeschichte einfach in die Kamera erzählen zu lassen, ist Regisseur Viet mit Schwarzbaum auf Reisen gegangen – ein Roadmovie von ganz eigener Qualität.

In Anwesenheit des Regisseurs: Di, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg

Der Golem, wie er in die Welt kam

D 1920, R: Paul WegenerD: Paul Wegener, Albert Steinrück

Diese Adaption eines zentralen Mythos der europäischen Jüdinnen und Juden war einer der größten Erfolge der deutschen Stummfilmindus­trie. Der Alchimist Rabbi Loew erweckt im Prag des 16. Jahrhunderts eine Lehmstatue zum Leben: Dieser Golem ist erst sein Diener, wird aber zum rasenden Zerstörer, bis ein kleines Mädchen ihm den Stecker zieht. In der „Nacht der Kirchen“ begleitet den Film Manuel Gera an der Orgel.

Fr, 21.30 Uhr, St. Nikolai, Kiel

Blues Brothers

USA 1979, R: John LandisD: John Belushi, Dan Aykroyd

Kritiker James Monaco erkannte „ein Monument von Verschwendung, Lärm und missgeleiteter Coolness“. Aber einer der wenigen echten Kultfilme – im Unterschied zu denen, die schon ihre Verleiher zu solchen erklären wollen – war „Blues Brothers“ doch: Die Komödie machte Blues- und Soulmusik wieder cool und schob die Karrieren von Stars wie Aretha Franklin, James Brown, Ray Charles, Cab Calloway und John Lee Hooker (wieder) an – neben denen der beiden Hauptdarsteller aus dem „Saturday Night Live“-Stall sowie, vermutlich, den Verkauf von Ray-Ban-Sonnenbrillen.

Sa, 20.15 Uhr, Kino im Künstlerhaus Hannover

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